„Oberfränkischer Europäer“ will ins EU-Parlament
Am 10. August 2018 beschloss der SPD-Unterbezirk Kulmbach/Lichtenfels auf seiner Europakonferenz im Schloss Schney in Lichtenfels einstimmig, den 24-jährigen Martin Schunk als einen möglichen Kandidaten für die Europawahl im Mai 2019 ins Rennen schicken. Wer endgültig der oberfränkische SPD-Kandidat wird, entscheidet sich bei einer Konferenz des SPD-Bezirksverbandes im September.
In seiner Bewerbungsrede betonte der gebürtige Kulmbacher Schunk, dass Europa für ihn eine Herzensangelegenheit sei. „Europa ist Teil meiner Identität. Ich sehe mich als einen oberfränkischen Europäer, der in Deutschland aufgewachsen ist. Ich bin Teil der Generation ERASMUS – das ist die Generation an jungen Europäerinnen und Europäern, die sowas wie Zölle oder Binnengrenzen in Europa nur noch aus dem Geschichtsunterricht kennen.“
Seine Erfahrungen aus der Studienzeit in Bamberg haben Schunk sehr geprägt. „Das Studentenwohnheim in Bamberg war für mich immer wie eine idealtypische Mini-Version Europas.“ In dem Studentenwohnheim in Bamberg habe er zusammen mit Studenten aus ganz Europa gewohnt und dort europäische Solidarität gelebt. Diese europäische Solidarität sieht er aber in Gefahr, z.B. mit Blick auf die nationalen Alleingänge von Seehofer und Söder oder den Brexit. Als ein Beispiel für die Folgen eines Europas der Nationalstaaten nannte Schunk den ersten Weltkrieg, dessen Ende 100 Jahre zurückliegt.
Schunk beschrieb für seine Kandidatur zur Europawahl drei Ziele, die er erreichen wolle: den Menschen in Oberfranken Europa näherbringen, die Wahlbeteiligung erhöhen und ein solides Ergebnis der SPD erreichen. „Europa steht mitten in der Krise, daher muss es vor dem zunehmenden Nationalismus geschützt werden“, so Martin Schunk. Die Antwort auf die Probleme Europas sei für ihn nicht der Nationalismus, sondern mehr europäische Integration.
Martin Schunk ist aktuell Masterstudent an der Universität Bayreuth. Er hat zudem in Bamberg und Tel Aviv in Israel studiert. Neben seinem Studium engagiert er sich in der politischen Bildung und bei den Jusos Kulmbach-Lichtenfels.
Eingangs begrüßte der Lichtenfelser SPD-Kreisvorsitzende Sebastian Müller die Delegierten für den erkrankten Unterbezirksvorsitzenden Simon Moritz.
In ihrem Grußwort ging Landtagsvizepräsidentin Inge Aures auf das politische Miteinander, den Zusammenhalt in der Gesellschaft sowie das Wahlprogramm der OberfrankenSPD ein. Aures warb für die Unterzeichnung des Volksbegehrens „Stoppt den Pflegenotstand an Bayerns Krankenhäusern“.